Vorraussetzungen für die Lehrgangsteilnahme
Für Lehrgangänge nach dem Sprengstoffgesetz:
- Unbedenklichkeitsbescheinigung (wird von der zuständigen Waffenbehörde erteilt)
- 21 Jahre (ab 18 Jahren ist eine Teilnahme in Ausnahmen möglich)
- geistige und körperliche Eignung
Die Voraussetzungen gelten nicht für die Teilnahme an einem Waffensachkundelehrgang!
Vorderlader
Grundlehrgang zum Umgang mit Treibladungspulvern zum Vorderladerschießen:
Das Vorderladerschießen und der Umgang mit Schwarzpulver üben auch heute noch eine ungeheure Faszination aus. Allein das Laden der Waffe und die Vorbereitungen zum Schuss haben Kultstatus. Bricht das der Schuss, entwickelt sich der tiefe rollende Knall, schießen die Rauchschwaden aus dem Lauf, fühlt man sich häufig in alte Zeiten rückversetzt.
Dieses faszinierende Hobby bekam starken Auftrieb durch die mittlerweile zahlreichen historischen Gruppen, die eine jeweilige Epoche oder regionale Besonderheiten repräsentieren und darstellen: Ausgehendes Mittelalter, napoleonische Zeit, amerikanischer Bürgerkrieg, Preußen und vieles mehr. Ihnen allen sind Vorderladerwaffen als Hauptbewaffnung der Infanterie gemeinsam. Seit Großveranstaltungen, die z. B. napoleonische Schlachten darstellen, auch im Fernsehen übertragen werden, ist der Zuspruch nochmals deutlich gestiegen.
Überdies ist dieses Hobby ein geradezu unglaubliches Betätigungsfeld für handwerklich begabte Menschen- nahezu alles kann in Eigenleistung gefertigt werden. Aber auch für weniger begabte Menschen ist alles am Markt vorhanden: Waffen mit verschiedensten Schlossvarianten und Kalibern (vom Luntenschloss bis hin zum Perkussionsschloss), Geschosse in allen Kalibern und Varianten, Gießkokillen, Fette, Zwischenmittel, Zubehör usw. Faszinierend hierbei: Aus einem guten Vorderlader lässt sich mit einer gut abgestimmten Laborierung eine Präzision erreichen, die der einer modernen Waffe in nichts nachsteht.
Wiederladen
Grundlehrgang zum Umgang mit Treibladungspulvern zum Laden und Wiederladen von Patronenhülsen (Wiederladerlehrgänge)
Historisch betrachtet war das Wiederladen von Patronen für die früheren Schützen und Jäger eine Selbstverständlichkeit- ein Vorderladerschießen ohne den Umgang mit einzelnen Ladekomponenten war schließlich nicht möglich. Deshalb war es auch nur logisch, dass man sich sehr schnell darum bemühte, die ersten Einheitspatronen wieder zu laden. Man findet heute noch in vielen Museen beispielweise kleine Bördelgeräte zum Verschließen von Schrotpatronen sowie kleine Handpressen zum Rekalibrieren von Hülsen.
Warum Wiederladen heute?
In jüngster Zeit ist mit Sicherheit der Kostenfaktor deutlich in den Vordergrund getreten. Die ständig steigenden Rohstoffpreise haben die Kosten für Fabrikmunition regelrecht explodieren lassen. Hierzu ein Beispiel: Eine eher exklusive Großwildpatrone im Kaliber .375 Holland und Holland Magnum kostete in den neunziger Jahren, gefertigt durch einen deutschen Spitzenhersteller, etwa 6 DM. Für 3 Euro bekommt man heute vom gleichen Hersteller nur noch Jagdpatronen in Standardkalibern, wie z. B. .308 Winchester. Das Wiederladen senkt natürlich die Kosten enorm.
Der für viele Wiederlader wichtigste Grund ist aber die Möglichkeit, Patronen exakt an die jeweilige Waffe an zu passen, um somit eine unschlagbare Präzision zu erreichen. Kein Benchrestschütze, der nicht wiederlädt.
Manchmal bleibt aber auch gar nichts anderes übrig: Hat man eine Waffe, für die keine Patronen mehr hergestellt werden, muss man selbst zur Tat schreiten. Der Markt bietet Matrizensätze in einer enormen Kalibervielfalt an. Sollte das gewünschte Kaliber nicht verfügbar sein, gibt es zuverlässige Hersteller, die die benötigte Matrize einzeln herstellen.
Nebenbei bemerkt: Es gibt mittlerweile für jedermann erhältlich eine Spitzensoftware zur Berechnung innenballistischer Prozesse, die im übrigen auch von Herstellern verwendet wird- nie war es leichter, eigene Laborierungen zu entwickeln. Mit einem zusätzlichen Geschwindigkeitsmessgerät und der Software kann man dann zuverlässige außenballistische Kurven berechnen- nie standen für das Schießen auf große Distanzen bessere Hilfsmittel zur Verfügung.
Böller schießen
Grundlehrgang zum Umgang mit Treibladungspulvern zum Böllerschießen
Ob im Rahmen von Festen, bei hohen kirchlichen Feiertagen oder an sonstigen Ehren- und Gedenktagen- der Auftritt von Böllerschützen zählt immer zu den absoluten Höhepunkten. Bei keiner anderer Gelegenheit wird im normalen Leben mit so viel Pulver umgegangen- entsprechend groß ist die Wirkung. Wenn gleich ganze Gruppen schießen, ist dies schlicht fantastisch. Übrigens sind Böller rechtlich Geräte- das bedeutet, sie sind keine Waffen im Sinne des Waffengesetzes. Deshalb darf auch jeder selbst Böller bauen. Wer lieber auf vorhandenes Material zurückgreifen möchte, dem bietet der Markt vor allem Hand- und Schaftböller in vielen Varianten und Ausstattungsstufen. Allen gemeinsam ist: Ein Böller muss alle 5 Jahre einem staatlichen Beschuss unterzogen werden.
Generell gibt es verschiedene Böllerarten:
- Hand- und Schaftböller
- Standböller
- Böllerkanonen
Bei vielen Lehrgangsträgern erhalten sie das Fachkundezeugnis lediglich über eine Böllerart ausgestellt- wer zusätzlich eine andere Böllervariante schießen möchte, muss dies zusätzlich bezahlen. Bei mir erhalten sie die Fachkunde für alle Böllerarten- und das ohne zusätzliche Kosten.
FK Böller schießen
Grundlehrgang zum Umgang mit FK- Böllern
FK- Böller sind keine Böller im Schützensinne, sondern es handelt sich um Großfeuerwerk der Klasse IV. Das schöne an FK- Böllern ist die unkomplizierte Handhabung, ohne das man schwere Geräte transportieren müsste- ein Abschussgestänge und der eigentliche Böller genügen. Der FK- Böller ist ein pyrotechnischer Gegenstand, der aus einer Aluminiumhülse, einer fest eingearbeiteten Zündschnür, einer Treib- und einer Zerteilerladung besteht. Durch die Treibladung erreicht er Höhen von etwa 20m, worauf dann die Zerteilerladung sehr effektvoll explodiert. Alles in allem eine sehr runde Sache mit geringen Grundkosten- auch der sonst übliche Wiederholungsbeschuss entfällt.
Waffensachkunde- und Sonderlehrgänge
- Allgemeine Waffensachkunde (verbandsunabhängig, bundesweit anerkannt)
- Waffensachkundeprüfung zum Erwerb von Signalpistolen im Kaliber 4 (Seenotrettung)
- Waffensachkunde für die Beantragung einer Erwerbsberechtigung für Waffen- und Munitionssammler
- Physikalische Grundlagen der Ballistik
Bei Interesse an einem der oben genannten Lehrgänge nehmen Sie bitte direkten Kontakt mit mir auf.